Kindheitstraumata und Beziehung
Wie sich Kindheitstraumata auf eine romantische Beziehung auswirken
Wer Pech in der Liebe hat, neigt dazu, die Schuld bei sich zu suchen. Du denkst, du seist nicht gut genug, oder glaubst vielleicht auch, das sei einfach dein Schicksal. Es scheint, als ob alle anderen Menschen in glücklichen, dauerhaften Beziehungen sind, aber du schaffst es einfach nicht, dorthin zu gelangen.
Bei all den funktionierenden Beziehungen in deinem Umfeld fragst du dich, was mit dir los ist und kommst du zu dem Schluss, dass mit dir etwas nicht stimmt. Dass du nicht attraktiv genug, interessant genug, schlank genug bist – oder, dass eben alle Guten bereits vergeben sind. Aber dir ist nicht klar, dass sich in deine romantischen Beziehungen eine ungesunde Dynamik aus deiner Kindheit eingeschlichen hat.
Wenn du in einer Beziehung bist, fühlt es sich an, als wärst du immer wieder mit demselben Mann zusammen - nur in unterschiedlichen Körpern. Deine Gefühle sind immer dieselben: Du läufst hinter jemandem her, der auf irgendeine Weise nicht verfügbar ist. Die einen sind in Beziehungen oder geben anderen Menschen den Vorrang, die anderen haben Angst vor Verpflichtungen oder sind emotional nicht verfügbar. Vielleicht wurdest du auch betrogen. Am Ende fühlst du dich jedes Mal nicht gut genug, um geliebt zu werden.
Vielleicht vermeidest du Beziehungen auch ganz und gar und dich interessieren die Männer nicht, die dich wollen. Das Resultat ist letztendlich immer dasselbe: Du bist (wieder) Single und fühlst dich unglaublich einsam und hoffnungslos. Du suchst weiter ziellos an den falschen Orten nach Liebe, ohne zu wissen, wie sich deine Kindheit auf deine Beziehungsentscheidungen auswirkt.
Die obigen Beziehungsmuster, die sich ständig wiederholen, sind in Wirklichkeit eine Traumareaktion, eine Auswirkung von früheren Kindheitstraumata auf deine jetzigen Beziehungen.
Beziehungsmuster als Traumareaktionen können zum Beispiel so aussehen:
Du bist in einer Beziehung, fühlst dich aber nicht geliebt.
Unsere ersten Beziehungen (zu unseren Eltern oder anderen Bezugspersonen in der Kindheit) lehren uns etwas über Bindung. Wenn deine Beziehung zu deinen Eltern manchmal sehr liebevoll, aber manchmal auch kalt und distanziert war, hast du dadurch gelernt, dass Liebe nicht beständig und nicht jederzeit für dich verfügbar ist.
Das Resultat: Auch in einer eigentlich guten Beziehung fühlst du immer noch diese Leere und hast das Gefühl, dass dein Partner daran schuld ist. Egal, was er tut, du fühlst dich nie ausreichend geliebt.
Du suchst dir Partner, die Probleme in dein Leben bringen.
Du lässt dich auf eine Beziehung mit einem Mann ein, der viele persönliche Probleme mitbringt und hast das Gefühl, diese unbedingt lösen zu müssen. Dabei bleibst du selbst auf der Strecke, fühlst dich ungeliebt und überfordert.
Vielleicht handelt es sich auch um einen Narzissten, dem es nur um seine eigenen Bedürfnisse geht. Er verlangt, dass du dich ausschließlich um ihn kümmern und dich selbst dafür aufgeben sollst.
In solchen Beziehungen fühlst du dich dafür verantwortlich, deinen Partner zu retten, um schließlich im Gegenzug von ihm die Liebe zu erhalten, die du dir wünschst. Das Muster wiederholt sich immer wieder in deinen Partnerschaften, denn du glaubst unbewusst, Liebe sei eben so.
Du jagst unerreichbarer Liebe hinterher.
Du verschwendest deine ganze Zeit und Energie damit, jemanden zu bekommen, der in irgendeiner Weise nicht verfügbar ist. Er hat Familienprobleme, ist bereits in einer Beziehung, will sich nicht binden oder lässt dich einfach nicht in sein Leben. Aber du denkst Tag und Nacht an ihn. Wie besessen glaubst du, ihn dazu zu bringen, sich für dich zu entscheiden und dir endlich das zu geben, was du dir so sehnlichst wünschst. Leider passiert das so gut wie nie und das stürzt dich in Verzweiflung.
So versuchst du alles zu tun, um den Schmerz zu betäuben und dir vorübergehend Erleichterung zu verschaffen. Du suchst nach Möglichkeiten, ihn endlich für dich zu gewinnen und siehst in jedem noch so kleinen Signal ein positives Zeichen, dass du am Ende die Frau an seiner Seite sein wirst. Aber letztlich machst du dich emotional von ihm abhängig und jagst einem unerreichbaren Traum nach.
Du ignorierst offensichtliche „Red Flags“.
Das Objekt deiner Zuneigung tut Dinge, die sich für dich nicht sicher anfühlen, aber du sagst nichts, aus Angst, ihn zu verlieren. Du kannst keine Grenzen setzen und ignorierst die Warnzeichen, die darauf hindeuten, dass dieser Mann nicht gut für dich ist. Dies macht sich an der Art bemerkbar, wie er mit dir redet, dich herabsetzt und deine Realität verleugnet (Gaslighting). Vielleicht wird er sogar emotional oder körperlich gewalttätig.
Du bleibst zu lange in Beziehungen, in denen du dich nicht wohl fühlst und nur wenig zurückbekommst. Aber da du glaubst, nichts Besseres bekommen zu können, konzentrierst du dich auf das Gute und blendest alles Schlechte aus.
Du vermeidest Beziehungen ganz.
Du kommst als Single einfach besser zurecht. Sich zu verlieben macht dir so viel Angst, dass du ganz auf Dating und Beziehungen verzichtest. Trotzdem ist die Einsamkeit manchmal erdrückend und du wünschst dir einen Mann in deinem Leben, der für dich da ist und dich festhält.
Um diese Gefühle zu vermeiden, arbeitest du Tag und Nacht, kümmerst dich intensiv um andere, stopfst deinen Terminkalender voll oder betäubst dich mit Serien auf Netflix. Kurzum: du tust alles, um deine Gefühle nicht zu spüren!
Du fühlst dich von der Beziehung erdrückt.
Du befindest dich ein einer neuen Beziehung, die sich gut und sicher anfühlt, aber dann beginnt dein Gehirn, alles in Frage zu stellen. Fühle ich mich zu dieser Person hingezogen? Engt die Person mich zu sehr ein? Ist er der richtige Mann für mich? Durch diesen negativen Self-Talk und die ständigen Zweifel wirst du dich schließlich selbst davon überzeugen, dass er der Falsche für dich ist und die Beziehung beenden, da du keine Ahnung hast, wie sich gesunde Liebe überhaupt anfühlt.
Du glaubst nicht, dass du etwas Besseres verdienst.
Du bist in einer Beziehung, weil du nicht allein sein willst, aber sie macht dich nicht glücklich. Du glaubst nicht, dass du etwas Besseres verdient hast. Die Angst, die Beziehung zu beenden und für immer allein zu sein, ist zu groß. Du ärgerst dich über den Mann, weil er dich nicht glücklich macht, unternimmst aber nichts, um deine Situation zu verändern.
Heraus aus der Opferrolle!
Viele von uns fallen in mehr als eine der obigen Kategorien. Ohne Heilung und innere Arbeit spielen wir unbewusst Muster aus der Vergangenheit ab und hindern uns selbst daran, eine erfüllende Beziehung zu führen.
Übernimm die Verantwortung für dein Verhalten und komm aus der Opferrolle heraus. Behandle dich selbst mit Respekt und Wertschätzung und lege den Schwerpunkt darauf, dich selbst so zu lieben, wie du von anderen Menschen geliebt werden möchtest.
Erkennst du dein eigenes Beziehungsverhalten in den Beispielen wieder, weißt aber nicht, was du dagegen tun kannst? Dann melde dich bei mir und wir schauen in einem kostenlosen Erstgespräch, wie ich dich unterstützen kann.