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Stärke deine Weiblichkeit!

Was ist Weiblichkeit und wie stärkst du sie?

Vielen Menschen ist das Prinzip von Yin und Yang ein Begriff: Yin steht für weibliche Energie; ihr werden Eigenschaften wie Kreativität, Intuition, Harmonie und Gemeinschaft zugeschrieben. Demgegenüber steht das Yang, das Symbol für die männliche Energie. Zu ihm gehören Eigenschaften wie Verstand, Handeln, Entscheiden und Kontrollieren. Jeder Mensch trägt sowohl Yin als auch Yang in sich. Im Idealfall sollten sie sich die Waage halten und miteinander harmonieren.

Folgt man der Lehre dieser beiden Energien, leben wir heute jedoch in einer Welt, in der das Yang dominiert. Konkurrenz, Technisierung, Schnelllebigkeit sind Aspekte, die dem Yang zugeordnet werden. Was fehlt, auch gesellschaftlich, ist oft das Yin, um Ausgleich zu schaffen.

Die weibliche Energie steht für:

  • Intuition
  • Hingabe
  • Genuss
  • Gemeinschaft
  • Harmonie
  • Entspannung
  • Träumen
  • Erschaffen
  • Kreativität
  • Heilung
  • Inspiration
  • Weisheit
  • Urvertrauen
  • Ruhe

Die männliche Energie steht für:

  • Fokus
  • Handeln
  • Entscheidung
  • Kontrolle
  • Kraft
  • Schutz
  • Verstand
  • Struktur
  • Macht
  • Umsetzung
  • Bewegung
  • Entschlossenheit

Was ist Weiblichkeit?

Ich möchte dir helfen, stärker in deine Weiblichkeit zu kommen, das Yin in dir zu stärken. Bisher hatte die Emanzipation der Frau oft zur Folge, dass Frauen versucht haben, mehr „männliche Stärken“ zu entwickeln: Durchsetzungskraft, Konkurrenzdenken, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit. Dabei gehen traditionell als weiblich betrachtete Stärken – Zuhören, harmonisches Miteinander, Kompromissbereitschaft u.ä. – oft verloren, obwohl sie doch zum Gelingen einer Gesellschaft genauso viel Wichtiges beizutragen haben.

Natürlich sind die Rollenbilder in unserer Zeit in Bewegung. Nicht mit allem, was gesellschaftlich als „weiblich“ empfunden wird, können Frauen sich auch identifizieren – und das ist in Ordnung so. Wir sind alle Individuen, und Frau-Sein ist nur ein Aspekt unserer Individualität.

Trotzdem ist gerade das Thema Weiblichkeit für viele Frauen schwierig, stellt die Gesellschaft doch sehr unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Anforderungen an uns. Ist Weiblichkeit ans Kinderkriegen geknüpft? Wirken selbstbewusst auftretende Frauen unweiblich? Gehört es zur Weiblichkeit dazu, sich für Mode, Schuhe oder Schminke zu interessieren?

Was ist Weiblichkeit für dich?

Ich möchte dich ermutigen, deinen eigenen Blick auf das Thema Weiblichkeit zu schärfen. Was bedeutet Weiblichkeit für dich? Welche Eigenschaften erachtest du als „typisch weiblich“? Kannst du auch bei näherer Betrachtung dahinterstehen? Mit welchen gesellschaftlich als weiblich betrachteten Aspekten kannst du dich identifizieren, mit welchen nicht?

Vielleicht hast du noch nie über deine eigene Weiblichkeit nachgedacht. Vielleicht spielt sie für dich auch nach intensivem Nachdenken keine besondere Rolle. Viele Frauen stellen jedoch fest, dass sie sich nach mehr weiblicher Energie sehnen. Horche in dich hinein, was auf dich zutrifft. Und wenn du das Gefühl hast, mehr Yin in deinem Leben zu brauchen, helfen dir diese Tipps sicher weiter:

Entwickle ein besseres Verhältnis zu deinem Körper

Sehr viele Frauen haben heute ein bestenfalls mäßiges Verhältnis zum eigenen Körper. Das liegt zu weiten Teilen daran, dass wir von Kindesbeinen an mit einem zunehmend unrealistischer werdenden Schönheitsideal konfrontiert wurden und immer noch werden. Bildbearbeitungen ermöglichen es, jede noch so kleine Speckrolle „wegzuretuschieren“ und jedes Fältchen zu glätten. Heraus kommen Frauen, die es so in der Realität gar nicht gibt und die uns doch von allen Seiten anlächeln und uns unsere vermeintlichen Makel nur umso deutlicher spüren lassen.

Dabei ist kein echter Körper „perfekt“ – und jeder auf seine Weise schön. Wir dürfen dankbar sein für unsere Körper, die uns ein Zuhause bieten und uns durch dieses Leben tragen. Dazu gehört auch, diesem Körper etwas Gutes zu tun. 

Es ist also an der Zeit, ein besseres Verhältnis zu deinem eigenen Körper zu entwickeln. Diese Tipps können dir dabei helfen:

  1. Hinterfrage dein eigenes Bild von Schönheit. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und wir als Betrachterinnen unseres Körpers dürfen gern den Blickwinkel ändern.
  2. Konzentriere dich auf das, was du – nach deinen Maßstäben – an dir schön findest. Energie folgt der Aufmerksamkeit, und wenn du deinen Fokus auf deine Schönheit legst, wirst du immer mehr an dir entdecken, das dir gut gefällt.
  3. Sei nackt! Zumindest in passenden Situationen. Anfangs mag das für dich vielleicht noch ungewohnt sein, aber je häufiger wir uns selbst nackt sehen, desto normaler wird der Anblick und desto entspannter können wir mit unserem Körper umgehen.
  4. Entwickle Rituale, um deinem Körper Aufmerksamkeit zu schenken und gerade auch die Weiblichkeit an dir anzunehmen. Nacktheit kann ein guter erster Schritt dazu sein, ebenso wie Entspannungseinheiten, in denen du dich ganz auf deinen Körper oder einen bestimmten Teil davon konzentrierst und ihn bewusst erspürst.

Lerne deinen Zyklus kennen

Viele Frauen haben erschreckend wenig Ahnung von ihrem eigenen Zyklus. Oft wird er auf die wenigen Tage der Menstruation reduziert und diese noch immer häufig als Tabuthema behandelt. Dabei laufen innerhalb eines Zyklus‘ viele verschiedene Prozesse im weiblichen Körper ab, die häufig auch Auswirkungen auf unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit haben. Wenn wir diese hormonellen Schwankungen kennen, können wir unsere Arbeitsweise daran anpassen und effektiver mit den unterschiedlichen Zyklusphasen umgehen. Und an Tagen, an denen gar nichts läuft, können wir auch mal nachsichtiger uns selbst gegenüber sein, wenn wir die Gründe dafür verstehen.

Wie du deinen Zyklus besser kennenlernen kannst? Zum Beispiel so:

  1. Informiere dich, was im weiblichen Zyklus so passiert. Welche Hormone wirken wann und wie? Was passiert in deinem eigenen Körper?
  2. Führe einen Zykluskalender und trage dir ein, wann du deine Periode hast. Du kannst auch Bemerkungen machen, an welchen Tagen es dir besonders gut oder besonders schlecht geht. Nach einigen Monaten wirst du relativ schnell einschätzen können, in welcher Zyklusphase du gerade bist und kannst entsprechend mit eventuellen Stimmungsschwankungen oder Leistungstiefs umgehen.
  3. Wenn du es noch ein bisschen genauer wissen willst, setze dich mit Natürlicher Familienplanung (NFP) auseinander. Auch wenn du weder Kinder willst noch mit NFP verhüten möchtest, kannst du durch Zyklusbeobachtung sehr viel über deinen eigenen Körper lernen.
  4. Wenn du die Pille nimmst, informiere dich darüber, wie sie deinen Hormonhaushalt beeinflusst. Jede Frau soll selbst entscheiden dürfen, ob und wie sie verhütet. Aber sei dir bewusst darüber, dass die Pille als Verhütungsmittel deshalb so effektiv ist, weil sie natürliche hormonelle Prozesse in deinem Körper unterdrückt.
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Setze dich mit deiner Sexualität auseinander

Ähnlich wie beim Zyklus ist vielen Frauen auch im Hinblick auf ihre Sexualität vieles unklar. Auch wenn du prinzipiell weißt, wie „das mit dem Sex“ funktioniert, heißt das nicht, dass du dir über deine eigene Sexualität, deine Vorlieben wirklich im Klaren bist.

Deinen Körper und deinen Zyklus besser kennenzulernen sind wichtige Schritte, die dir auch in diesem Aspekt weiterhelfen. Wer sich in seiner eigenen Haut wohlfühlt, kann sich beim Sex besser fallen lassen und ihn mehr genießen. Genuss und die Fähigkeit zur Hingabe sind wiederum Eigenschaften, die dem Yin zugeordnet sind und deine weibliche Energie stärken.

Noch immer wird über dieses Thema jedoch eher verschämt gesprochen, und der Blick darauf, wie Sex sein sollte, ist über Film und Fernsehen männlich geprägt. Das hat auch Einfluss auf das Bild, das Frauen von ihrer eigenen Sexualität haben.

Wir sollten also wissen, was uns gefällt, unabhängig von den Narrativen, von denen wir umgeben sind. Nur dann können wir auch auf unsere eigenen Bedürfnisse achten und offen mit unseren Partnern darüber sprechen. Letztlich ist Sex nämlich auch für die meisten Männer wesentlich befriedigender, wenn sie wissen, was ihrer Partnerin gefällt.

Entdecke deine Schöpferkraft

Der weiblichen Energie, Yin, wird gemeinhin auch alles zugeordnet, was mit Erschaffen zusammenhängt. Dazu gehört natürlich zum einen unsere Fähigkeit, Kinder zu gebären. Zum anderen sind aber auch alle kreativen Schaffensprozesse Teil des Yin. Ob du nähst, töpferst, malst, kochst oder anderweitig schöpferisch aktiv bist: Bei allem, was du erschaffst, wird deine weibliche Energie gefördert. 

Nimm dir also Zeit, auch mal neue Hobbys auszuprobieren oder alte zu reaktivieren. Gib deiner Kreativität Raum und spüre in dich hinein, wie es sich anfühlt, etwas mit deinen eigenen Händen zu erschaffen.

Tu dir selbst etwas Gutes

Auch Entspannung und Genuss sind Teil des Yin – zwei Dinge, die wir uns viel zu oft versagen. Unser schlechtes Gewissen hält uns davon ab, weil wir so sehr darauf geprägt sind, möglichst effektiv und produktiv zu sein. Das „süße Nichtstun“ passt nicht in heutige gesellschaftliche Vorstellungen.

Dabei sind gerade solche Momente als Ausgleich sehr wichtig. Nimm dir also Zeit dafür, am besten jeden Tag! Auch hier können kleinere oder größere Rituale helfen, zum Beispiel eine Tasse deines Lieblingstees nach der Arbeit oder die warme Badewanne nach einem besonders anstrengenden Tag.

Die Möglichkeiten, sich selbst eine Auszeit zu verschaffen und sich ein wenig Genuss zu gönnen, sind schier unendlich. Ob das ein Stück Schokolade ist, die halbe Stunde Lesezeit vor dem Schlafengehen, der Spaziergang in der Mittagspause – finde heraus, was sich für dich gut anfühlt und gib dem Yin in dir Raum.

Verbinde dich mit anderen Frauen

Verbindung ist für das soziale Wesen Mensch ein zentraler Bestandteil seiner Bedürfnisse. Suche also Kontakt zu gleichgesinnten Frauen. Tauscht euch über euer Verständnis von Weiblichkeit aus, teilt eure Erfahrungen, inspiriert euch gegenseitig! Wenn wir uns gemeinsam an unsere weiblichen Stärken erinnern, können wir viel in dieser Welt bewegen.

Dabei geht es keinesfalls um eine grundsätzliche Ablehnung der männlichen Energie oder gar um „Männerhass“! Hass gibt es nun wirklich mehr als genug, und nur mit Yang kann Yin ein Gleichgewicht herstellen. Wir brauchen beide Energien in dieser Welt. Und es ist dringend Zeit, das Yin zu stärken.