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Echte Nähe

Tipps für emotionale Nähe - emotionale Bindung aufbauen

Du wünschst dir eine romantische Beziehung, in der ihr beide auf Dauer glücklich miteinander seid. Eine wichtige Basis ist emotionale Nähe, denn sie schafft Vertrauen und gibt euch ein gutes Gefühl. Sie geht weit über körperliche Nähe hinaus, da ihr eure Gedanken und Gefühle miteinander teilt und euch auf Augenhöhe begegnet.

Mit emotionaler Nähe in der Beziehung fühlst du dich verstanden und kannst zu 100 Prozent du selbst sein, mit deinen Stärken, aber auch mit deinen Schwächen und Fehlern. In diesem Beitrag zeige ich dir, was emotionale Nähe ist und wie du sie aufbauen kannst.

Was ist emotionale Nähe?

Emotionale Nähe ist der Anfang vieler Beziehungen. Mitunter ist sie beim Dating und beim Kennenlernen die Basis dafür, dass überhaupt eine Beziehung zustande kommt. Du fühlst dich zu dem Mann hingezogen und bist gerne in seiner Nähe, da du dich verstanden fühlst und ihm vertraust. Schon frühzeitig kannst du mit ihm deine Emotionen, aber auch deine Sorgen und Probleme teilen.

Emotionale Nähe geht nicht nur von einer Seite aus. Genauso wünschst du dir, dass sich der Mann in deiner Gegenwart wohlfühlt, dir vertraut und dir auf Augenhöhe begegnet. Emotionale Nähe ist ein Lebensgefühl, das ihr beide miteinander teilt. Sie ist ein gutes Gefühl füreinander. Ihr seid auf der gleichen Wellenlänge und versteht euch auch ohne Worte.

Seid ihr beide in der Beziehung angekommen, bleiben Meinungsverschiedenheiten nicht aus. Es ist wichtig, dass ihr frühzeitig Probleme ansprecht. Emotionale Nähe ist der Klebstoff in einer Partnerschaft. Sie hilft euch, offen über eure Sorgen zu reden und Probleme konstruktiv zu diskutieren. Emotionale Nähe schafft ein Gefühl der Vertrautheit und bedeutet emotionale Verbundenheit.

Bedeutung von emotionaler Nähe

Emotionale Nähe ist zwar eine Form von Intimität, doch geht es um mehr als um Sex und körperliche Nähe. Sie ist auch wichtig in der Familie und in Freundschaften und funktioniert auch ohne Sex. Eine tiefe emotionale Bindung ist die Basis für eine gesunde Partnerschaft, aber auch für eine vertrauensvolle Atmosphäre in einer Freundschaft oder in der Familie. Sie schafft Nähe, Wärme und Vertrautheit.

Beide Seiten tauschen sich offen über ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen aus, die nicht immer nur positiver Natur sind. Du hast den Mut, gegenüber der Person, die dir emotional nahesteht, auch über Probleme zu sprechen, beispielsweise im Job oder in der Familie. Das gelingt dir, da du dich verstanden fühlst.

Emotionale Nähe bedeutet nicht, dass es keine Kritikpunkte gibt und dass einer den anderen nicht kritisieren darf. Auch Kritik gehört zu einer funktionierenden Partnerschaft oder Freundschaft dazu, doch kommt es darauf an, wie sie vorgetragen wird. Es geht darum, den anderen nicht zu verletzen. Das gelingt mit konstruktiver Kritik. Derjenige, der den anderen kritisiert, zeigt ihm seine Fehler, aber auch seine Stärken auf, respektiert seine Grenzen und weist ihn darauf hin, was er besser machen kann. Auch in schwierigen Situationen geht ihr empathisch miteinander um, da ihr eine konstruktive Streitkultur entwickelt.

In einer Partnerschaft, aber auch in einer Freundschaft bedeutet emotionale Nähe Sicherheit und Rückhalt. Ihr beide könnt euch immer aufeinander verlassen, da ihr euch gegenseitig unterstützt und einer für den anderen da ist, wenn er ihn braucht.

Mangelt es an emotionaler Nähe, fühlst du dich irgendwann isoliert, auch in Gegenwart deines Partners, und nicht mehr verstanden. Du fühlst dich enttäuscht und zurückgewiesen, da dein Partner nicht auf deine Gefühle achtet oder sie ignoriert. Ihr entfernt euch voneinander, da die Vertrauensbasis schwindet.

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Emotionale Nähe ist keine emotionale Abhängigkeit

Emotionale Nähe ist nicht mit emotionaler Abhängigkeit zu verwechseln. Du gibst deine Bedürfnisse und dich selbst nicht auf und ordnest dich nicht deinem Partner unter, nur um seine Liebe zu gewinnen. Genauso tut auch er das nicht. Vielmehr akzeptiert ihr euch so, wie ihr seid, mit euren Stärken und Schwächen.

Du hast keine Angst vor Zurückweisung und klammerst nicht, so wie das bei emotionaler Abhängigkeit der Fall ist. Du triffst Entscheidungen für dich selbst, beziehst aber auch deinen Partner ein. Er drängt dich nicht dazu, etwas zu tun oder zu lassen, sondern er sagt dir, wie er darüber denkt. Du respektierst seine Meinung, die auch negativ sein kann.

Wie du emotionale Nähe aufbaust

An emotionaler Nähe kannst du arbeiten. Das ist vor allem in der Phase des Kennenlernens bedeutsam, wenn ein Mann dir sympathisch ist und du dir wünschst, dass sich aus dem Dating eine Beziehung entwickelt. Beim Aufbau von emotionaler Nähe ist es wichtig, dass die Schritte dazu nicht nur von dir, sondern von beiden Seiten kommen. Der Aufbau von emotionaler Nähe ist emotionale Arbeit. 

Ein wichtiger Aspekt bei der emotionalen Arbeit ist die zugewandte Kommunikation, mit der du nach Verbindung zu deinem Partner suchst und sie auch bekommst, wenn er darauf eingeht. Auch die nonverbale Kommunikation ohne Worte gehört dazu. Das kann Blickkontakt, aber auch körperliche Nähe sein. Dein Partner spürt bereits an deinen Gesten und an deiner Mimik, dass dich etwas bewegt und du etwas möchtest. Genauso erkennst du an seinen Gesten, dass er sich deine Aufmerksamkeit wünscht. 

Ein schönes Beispiel für die zugewandte Kommunikation und die daraus entstehende emotionale Nähe ist das Folgende: Du gehst mit deinem Partner spazieren und er merkt an deiner Körperhaltung und deinen Gesten, dass du frierst. Er gibt nicht einfach einen Kommentar zum Wetter oder zu deiner Kleidung ab, sondern er lädt dich in ein Restaurant zu einem heißen Getränk ein. 

Zugewandte Kommunikation zeigt sich durch Aufmerksamkeit und Fürsorglichkeit. Ihr teilt eure Emotionen. 

Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten, um emotionale Nähe aufzubauen: 

  • Beziehung auf Augenhöhe, bei der jeder von euch beiden die Meinungen, Gefühle und Bedürfnisse des anderen respektiert
  • emotionale Verfügbarkeit, auch in Konfliktsituationen, bei der einer dem anderen Aufmerksamkeit schenkt, wenn er sie benötigt, und für ihn verfügbar ist, ihm zuhört
  • Grenzen des anderen respektieren und die eigenen Grenzen kommunizieren
  • bei Meinungsverschiedenheiten oder in Konfliktsituationen konstruktiv streiten und dem anderen mit Empathie und Verständnis begegnen

Beginnt ihr, eine romantische Beziehung aufzubauen, oder seid ihr bereits in einer solchen Beziehung, kommt es darauf an, Zärtlichkeiten zu leben. Das muss nicht immer gleich Sex sein. Genauso wichtig sind zärtliche Berührungen im Alltag, um eure Nähe und Bindung zu stärken.

Emotionale Nähe in einer Beziehung pflegen

Ist eure Beziehung bereits gewachsen, kommt es darauf an, die emotionale Nähe zu pflegen, damit ihr beide dauerhaft glücklich seid. Das gelingt am besten mit der Sprache der Liebe. Körperliche Nähe und Zärtlichkeit gehören ebenso dazu wie Lob und Anerkennung. Ihr unterstützt euch und seid hilfsbereit miteinander. Selbstverständlich verbringt ihr viel gemeinsame Zeit. Das muss nicht gleich ein Urlaub oder ein Ausflug sein. Auch die kleinen Gesten und Gemeinsamkeiten sind wichtig, beispielsweise ein schönes gemeinsames Abendessen bei Kerzenschein oder gemeinsam kochen.

In einer festen Beziehung habt ihr gemeinsame Ziele. Ihr arbeitet gemeinsam daran, sie zu erreichen. Das kann eine größere Reise, der Kauf oder Bau eines Hauses, aber auch Familienplanung sein. Ihr richtet eure Ziele auf eine gemeinsame Perspektive aus und stärkt eure Beziehung, indem ihr eure langfristige Zukunft plant.

Wie kann ich emotionale Nähe zulassen?

Viele glückliche Partnerschaften zeichnen sich von Beginn an durch emotionale Nähe aus. Nun ist es aber auch möglich, dass du bereits in einer Partnerschaft lebst und das Gefühl hast, dass es noch an Tiefe fehlt. Wenn dir und deinem Partner die Beziehung wichtig ist, könnt ihr emotionale Nähe zueinander aufbauen. Mitunter liegt es an einem von euch beiden, dass ihr noch nicht genug emotionale Nähe schaffen konntet. 

Vielleicht hat einer von euch beiden Angst, sich vom anderen abhängig zu machen, und lässt daher die Nähe nicht zu. Einer von euch beiden befürchtet möglicherweise, den anderen zu bedrängen und ihn mit zu viel Nähe abzuschrecken. Denkt darüber nach, wie es in früheren Beziehungen war und ob es euch gelungen ist, emotionale Nähe zuzulassen. 

Eure Zusammengehörigkeit und euer Vertrauen könnt ihr mit mehr körperlicher Nähe steigern. Ganz wichtig ist, dass ihr darüber redet und klar kommuniziert, was jeder vom anderen möchte. Will dich dein Partner auch so nah haben, wie du es dir von ihm wünschst? Sprecht darüber, genauso, wie es darauf ankommt, eure Wünsche und heimlichen Träume anzusprechen. Emotionale Nähe ist mit ständiger Arbeit an der Beziehung verbunden.

Was tun, wenn keine emotionale Nähe da ist?

Es ist möglich, dass es trotz intensiver Bemühungen von deiner Seite nicht gelingt, emotionale Nähe aufzubauen. Fällt es einem von euch beiden schwer, sich dem anderen zu öffnen, kann möglicherweise eine Paartherapie helfen. Ein Coach hilft euch, eure Blockaden zu erkennen und aufzulösen. 

Ist es dir in früheren Beziehungen gelungen, schnell emotionale Nähe aufzubauen, aber klappt das in der jetzigen Beziehung nicht, kannst du nichts erzwingen. Es kann dann besser sein, dass du die Beziehung beendest. Der Partner ist möglicherweise noch nicht reif genug dafür oder er verfolgt andere Ziele als du.

Aufbau emotionaler Nähe als ständiger Prozess

Der Aufbau von emotionaler Nähe ist ein ständiger Prozess und bedarf Arbeit. Ihr investiert beide in eure Partnerschaft, indem ihr Zeit miteinander verbringt, euch auf Augenhöhe begegnet und füreinander da seid. Eine wichtige Rolle spielt dabei die zugewandte Kommunikation, die auch ohne Worte gelingt.